Montag, 25. Oktober 2010

Tag 21 Indianerkirche und Käferinvasion

Nun ja. Wir fuhren zu einer alten Kirche, in deren Kapelle nebenan ein Haufen Jesusfiguren vor dem Altar aufgebarrt waren, einige Bilder von Hochzeiten oder alten Omas waren danebengestellt, Kerzen brannten so viele in dem kleinen Kapellchen, dass es schweineheiß darin war und derbst nach Wachs roch. In der Kirche selbts gab es eine Idianermarie, die so lieblich aussah wie keine Maria die ich bisher gesehen habe. Auf eine aufgebarrte Heiligenleiche hat der Mensch sein Abbild gepinnt, dasfür erfand man schließlich die Sicherheitsnadel.


Wiederum nebenan war ein Berg mit weißem Kreuz oben drauf, felsig und in schönstem Wetter erhellt. Die Käfer entschlossen sich den Berg zu stürmen und das Kreuz zu besetzen. Unser Kamerateam begleitete sie dabei. zum Gluck haben wir noch einen Filmdurchgang geschossen, nachdem wir die Käfer alle einzeln legten, als Stopmition. Denn beim Kontrollieren des Fotomaterials wurde bemerkt, dass eben dieses gar nicht existierte. 2 Stunden mühselige Arbeit umsonst ist gleich sehr betrünliche Stimmung bei dem Veranstwortlichen. Nun ja.






Freitag, 1. Oktober 2010

Tag 20 Nachtrag Felsenbühne

Arbeitstag.





Am Abend sind wir auf eine Art alte Hippiefarm gefahren und haben das Theater auf und vor einem Felsen aufgebaut. Man sehe selbst.









Samstag, 11. September 2010

Tag 25 San Francisco

Hey Homies.

Heute melde ich mich live, nicht nachträglich, obwohl es viel nachzutragen gibt. Die letzten paar Tage waren wahnsinn, Las Vegas inklusive Theater im Bellagio, Death Valley inklusive Theater am Todestal und gestern durch Yosemite Nationalpark, Heidewitzka, Heidewitzka. Und das in so kurzer Zeit, etwas überreizt sind die Synapsen. Wenig Schlaf und unregelmäßige Mahlzeiten werden wett gemacht durch Erlebnisse die man in einem Popelblog nicht beschreiben kann, ich werde trotzdem mein bestes geben und jeden Tag aktualisieren, sobald er was spannendes bot.

Aber das muss von zu Hause geschehen, ich will nicht meine letzten 44 Stunden in den USA damit verbringen, das Internet zu füttern, schließlich freue ich mich schon seit 24 tagen auf den Tag 25, auf San Francisco.

Morgen werden wir zum Glück erst abends nach Häuschen wandern und am Montag Abend auf heiligem Tegelschem Boden ankommen und uns freuen und uns frieren. Ich befinde mich gerade in dem sonderbaren Endurlaubszustand wo man sehr gern dort ist, wo man gerade ist und doch auch gern weiß, dass man bald zu Hause ist, wo die Liebsten sind. Keine Sorge Schmidt, ich hab dich auch lieb...

Aber erstmal: San Francisco.

Letzte Grüße aus dem wunderbar sonderbaren Amerika, das mich erst verwirrt hat, an das ich mich dann doch gewöhnt habe und dass ich jetzt nicht gern zurücklasse. Aber so muss ein Reiseresultat aussehen.


Have a good one.

Jonas.



Haben es doch noch zur Freiheitsstatue geschafft.
Habe nicht gedacht, dass es so in ihr aussieht.
Im Death Valley empfiehlt es sich einen Schattenplatz asufzusuchen. Vor allem für unvorteilhaft gekleidete.
Yosemite.

Mittwoch, 8. September 2010

Tag 22 Grand Canyon



Du wirst dich noch wundern, Schmidt.
Jetzt sitzt du noch da, rechts auf dem Rücksitz und schaust aus dem Fenster auf das von der Sonne angestralte Feld von Gras und Büschen.
Die Sonne steht tief, das grün schimmert so grün wie es nur abends schimmert, gelblich-rotes Grün.
Du sitzt da und kuckst und denkst dir, wie schön das hier ist.
Du wirst dich noch wundern, Schmidt.
Wir rasen mit 90 Meilen die Stunde über den Highway, die Straße ist weit und wäre leer, wenn wir nicht so schnell führen.
Wenn man schneller durch den Regen fährt, Schmidt, treffen einen dann mehr Regentropfen als wenn man langsamer fährt?
Jetzt überholen wir wieder. Zwei auf einmal,
das Tacho wackelt auf 110. Du schnallst dich lieber an, Schmidt, aber
du wirst dich noch wundern, Schmidt.
Die Kamera ist geladen, freier Platz und viel viel Energie, das wird sie brauchen und du wirst sie hier lassen, Schmidt, wenn wir da sind. Wir rasen, denn die Sonne
ist tief, ist sie unten ist der Zauber vorbei, du lachst weil meine Schwester die Physik für verändert erklärt, dass wir es noch schaffen, ich weiß,
du wirst dich noch wundern, Schmidt.
Du wirst von der Sonne gelb angestrahlt, deine Stoppeln vom Reisebart werden schattig, du sitzt da in deiner Badehose, mach dir mal keinen Stress, Jonas.
Du wirst dich wirklich noch wundern, Schmidt.
Ich weiß was kommt. Ich bin aufgeregt, sehr. Du ahnst nichst, denn die Landschaft sieht so aus wie sie vor einer Stunde ausgesehen hat, aber warte nur ab.
Wenn wir es schaffen, wenn der Motor uns rechtzeitig hinstampft und uns keine Steine in den Weg gelegt werden,
dann wirst du dich wundern.
Die Autos fahren schon mit Scheinwerfern entgegen,  seltsame Menschen müssen das sein, die jetzt weiterfahren,
die die falsche Richtung nehmen.Haben sie sich nicht gewundert?
Und ich sage dir: DU wirst dich wundern.

Wo du dann bist, an was für einem Ort.Was dich umgibt. Wer. Du wirst es nicht erraten können, nicht erahnen, nicht aussprechen können wenn du ein Fünkchen
davon zu wissen glaubst.
Du wirst dich noch wundern, Schmidt.
Das verspreche ich dir.
Ein verbrannter Reifen liegt auf der Straßenseite, der interessiert dich, der ihn verlor hat sich auch gewundert.
Du wirst dich noch wundern, Schmidt.
Du warst kurz weggetreten, sagtest du, nachdem sich alle wunderten warum dein Fenster kurz runterging, deine Hand war drauf, dein schwerer Kopf
hat den Heber bewegt, ein Urnatürliches Bewusstsein ließ dich bewusstlos werden, weil du Sauerstoff brauchstest, ist ein bisschen stickig hier drinnen,
von der vielen aufgeregten Luft die ich atme, ich weiß ja,
dass du dich wundern wirst.
Nein, Elche! laufen vorbei, du kuckst, hast du schonmal einen Elch gesehen, du lächelst und freust dich, jaja, warte nur ab.
Du wirst dich noch wundern, Schmidt.

Und du bist da und du steigst aus und du läufst deinen Weg und du siehst, und läufst schneller und bleibst stehen, nur weil ein Zaun es dir sagt und du wirst stumm
und du bist und du lässt deine Schultern fallen und du läuchtest und du blickst dich um und vergisst.
Das ist ein Wunder, Schmidt.



Nun zur Nacht. Las Vegas ruft.

Montag, 6. September 2010

Tag 20 Tombstone, der Schwesternwestern

Tach. Heute waren wir in Tombstone, einer Wildwest-Stadt, in der ein Haufen verrückter Semicowboys und Westernstadtbewohner hausen und die City unsicher machen. Äußerst beeindruckend, denn ich hatte das Gefühl, die meinten das ernst. Oh Mann. Wir haben das Theater auf eine Veranda gestellt und im Hintergrund haben sich die Leute erschossen. Naja, was solls, soll vorkommen. Dann wurde ein verdammt abgefuckter Typ, der seinen Lebenssinn im Cowboydasein in Form von Pferdekutschenfahren gefunden hatte, mit drei Monatsmieten dann doch leicht überzeugt, dass Theater in seiner Kutsche mitfahren zu lassen. Kitza ging etwas holen, ich stand mit ihm und Schmiddi beim Theater und er fragte mich, wie alt sie sei. Ich gab Antwort und log nicht, er: "Oh Damn! Where are you from?" "Germany." "Oh Man, I need to go there, when woman look like girls therer, yeehaa."
Er frug Kitza, ob sie ihn heiraten wolle, zum Glück kommt sie gut als Nicht-Verstehende durch. Kitza meinte, sie würde besser Missionieren können als Paulus. Ich füge hinzu: Und sie braucht dafür noch nicht mal viel reden.



Also ich suche die ganze Zeit schon nach einem Synonym für verrückt, das braucht man wohl, wenn man die Leute beschreiben soll, die man hier trifft und wir treffen verdammt viele ausgefallene, irre, verdrehte, widersinnige, wirre, überspannte, absonderliche, merkwürdige, anomale, irrsinnige, sinnlose, besessene, und dummeTypen. (Quelle: http://synonyme.woxikon.de/synonyme/verr%C3%BCckt.php)
Aber das macht Spaß.



Das Paulusprojekt fand seine eweiterung an einer Felswand an einem Ort, den ich vergessen habe, diese Tatsache ist Ausdruck des Aulaubs, teilweise jedenfalls, vieles, was drumherum passiert, bemerke ich nicht wirklich, weil wir irgdnwo hinfahren und dann sehe ich dich Welt durch den Kamerascreen. und anstatt ins Bett zu gehen, wenn ich müde bin, schreibe ich noch diese Zeilen oder schneide, was eine Weile dauert. Aber ich bereue nichts, ich glaube das ist eine gute Erfahrung für mich. Morgen noch eine theaterstation in der Nähe, dann Richtung, Achtung: Grand Canyon.

Sonntag, 5. September 2010

Tag 19 Bisbee


Größere Kartenansicht



Von E zu F von Las Cruces zur ersten Station Richtung San Francisco: Bisbee.




Wie versprochen sind wir nochmal im White Sands National Monument gewesen, um ein bisschen Spaß zu haben. Wir überlegten das Theater nochmal aufzubauen, haben es aber doch gelassen, Hitze und Zeit ließen uns weiterziehen, was letztendlich sehr schade war. Man muss eben Kompromisse eingehen, das schmerzt immer ein wenig. Oder auch mehr. Egal, was wir stattdessen taten, kann man sehen.










Nach nun doch mehr als nur einer Woche Hausarbeit hieß es heute morgen abschied nehmen, gerne wären wir noch ein wenig am Haus geblieben. Aber wir müssen los. San Francisco lockt...














Eine wirklich wunderschöne Landschaft säumte unseren Weg zum ersten Ort nach dem zu Hause in Las Cruces, weite grüne Wüste müsste man es nennen. Hügel und Berge werden von der tief hängenden Sonne bestrahlt, dass es ein Licht- und Schattenspiel gibt und die grünen Wiesen so grün grünen, wie ich das am liebsten habe, so seicht und kräftig, das war schön. Trotzdem habe ich viel geschlafen, eine aufregende Reise ist anstrengend. Schmiddi überlegte, hier ein Zweithaus hinzubauen, anschließend fuhren wir an einer Hippiesiedlung vorbei, die bot sich an.

Nun sind wir hier in Bisbee, Arizona, wo es nur Winterzeit gibt, deswegen sind wir noch eine Stunde weiter entfernt von der Heimatuhr. Das wird nun bis zum Schluss so bleiben, weil sich die Zeitverschiebung an der kommenden Zeitzonengrenze durch die Sommerzeit aufhebt. Interessant, nicht war? Ni. Bisbee ist eine alte Minenstadt, deswegen das große Loch im Boden, konnte man anscheinend nicht mit Beton zu machen, wie im Haus. Wir haben etwas feines geschniekt, Stefan und Kitza waren schonmal hier und kannten ein gutes Restaurant, dessen Kochkünste mir zur Stunde noch nachmunden. I love Creme Brulee. Aber ein bisschen kommt man sich verarscht vor, wenn man hier keinen Wein trinken darf, weil uns ein Jahr zur Alkoholfähigkeit fehlt. Kitza darf, man will ihr aber immer schon das Weinglas abräumen, weil man nicht denkt, dass sie sehr alt ist. Älter als mancher Wein, der dann eben zu Hause geköpft wurde. Prost, Jungs und Mädchen überm See. Ich vermisse euch. Morgen Tombstone, Westernstadt. Dafür lassen wir die sachen in unserer wirklich schicken Bleibe, morgen schlafen wir hier nochmal. Das werde ich jetzt auch tun, während ihr zum Bäcker geht. Ich bin gespannt auf die erste Nacht mit Schmidt im Doppelbett. Habe zur Vorsicht meine Knarre unters Kopfkissen gesteckt, soll vorkommen dass männliche Zwangsbettpartner in ihren träumerischen Phantasien handgreiflich werden. Habe ich mal gehört...

Tag 18 White Sands

Meine Damen und Herren, ich bin weg vom Fenster. Soll heißen, ich weiß nicht, wo ich heute war, auf dem Mond oder so?

In den letzten Tagen haben wir das Haus fertig gemacht, das Schlafzimmer mit Kämmerchen, dessen Haken sich immernoch merklich an meinem Popo verewigt hat, das Wohnzimmer mit Küche un die beiden Zimmer oben, inklusive geheimer Bodenkammer: Alles bereinigt, entteppicht, gemalert, geschliffen, Parkett verlegt, Schränke ausgeräumt, gesäubert, gestrichen, Küche neu aufbereitet, Wandplatten eingesetzt, Fenster geputzt, Dach mit Dachpappe verlegt, Autos geöffnet, Truhe restauriert (Ich muss lachen)und zwölf Kilo Rattenscheiße entsorgt. Aber das hatten wir ja schonmal. In der Garage sammeln sich nun drei Dutzend Müllsäcke, vor allem voll Teppich. Sage ich jetzt offiziell, vielleicht sind es ja Leichen? Wer weiß das schon, nur wir...

Ich habe auch das gefühl, dass nur wir das alles hier verstehen können, was hier passiert ist mit diesem Haus und was wir erlebt haben bis jetzt. das kann man erzählen und filmen und dokumentieren, aber ich habe das gefühl, das reicht ganz und gar nicht. Was solls. Morgen geht's auf Reisen, gerne wäre ich noch ein bisschen ohne Arbeit hier gewesen. Aber ich glaube das Haus habe werde ich morgen nicht das letzte Mal sehen. Bis dahin aber, werde ich es vermissen.

Heute sind wir nach Vollendeung der häuslichen Pflichten nach White Sands gefahren, ALTER das war heftig. Ich hab noch nie sowas gesehen, alle svoll mit weißen, reinen Sanddünen und zwar nicht nur ein paar Meter, alles voll mit Sand, inklusive Sonnenuntergang, meine Güte. Leider können normale Kameras den Sternenhimmel nicht wirklich aufnehmen, aber ich dachte mir heute auch, das ist auch mal gut so, dass es Dinge gibt, die man nur mit sich allein teilen kann.